Ein Medien-Tsunami und die Erkenntnisse daraus
Rückblick
Krisen folgen keinen Checklisten
Vergangenen Mittwochabend berichtete der Leiter Informationsdienst des Kantons Thurgau, Walter Hofstetter, im Tagblatt Druckzentrum in St. Gallen über «den Fall Hefenhofen». Die Thematik hatte ihn, sein Team und die Behörden des Kantons monatelang auf Trab gehalten. Hofstetter zeigte die Chronologie der Kommunikationsarbeit sowie seine Learnings und Tipps auf, die er aus dem Fall gezogen hatte. Für seine Präsentation nahm er auch Zitate von Fachleuten über die Krisenkommunikation unter die Lupe und stellte sie mit seinen Erfahrungen in Vergleich. Die Frage- und Diskussionsrunde wurde von den PR-Profis rege genutzt. Ein Fazit: Oft ist schwer voraussehbar, ob aus einer aussergewöhnlichen Situation eine Krise wird. Und auch wenn für allfällige Krisensituationen Vorbereitungen getroffen werden; darauf sollte man gefasst sein: Krisen folgen keinen Checklisten.
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Hefenhofen, Thurgau: Über Nacht wird das Örtchen schweizweit bekannt. Die Medien veröffentlichen aufwühlende Bilder aus dem Stall eines Pferdehalters. Für die Thurgauer Behörden ist Krisenkommunikation fast rund um die Uhr angesagt.
Der Pferdezüchter aus dem thurgauischen Hefenhofen war schon länger im Visier der Behörden – deren Handlungsspielraum wegen eines Rechtsstreits jedoch eingeschränkt. Im letzten Sommer tauchten dann aber in den Medien plötzlich Bilder aus seinem Stall auf, die bei Tierschützern und einer breiten Öffentlichkeit das Blut in Wallung brachten. Sie bildeten den Auftakt zu einer veritablen Flut von Ereignissen: Demonstrationen, Zwangsräumung des Hofes, Versteigerung der Tiere. Die Folge: Medienpräsenz im XXL-Format – Spekulationen, Anschuldigungen, Kommentare, Meinungen von allerhand Experten, Wahres und Unwahres. Die Ereignisse mündeten in der Einsetzung einer Untersuchungskommission – deren Bericht wird Ende Oktober publiziert. Wie hat der Leiter des Informationsdienstes des Kantons Thurgau diese nicht alltägliche Krise erlebt? Was sind seine Erkenntnisse aus Kommunikationssicht? Und was können PR- und Kommunikationsprofis für ihre eigene Krisenarbeit daraus mitnehmen? Am PROL-Anlass gibt es spannende Antworten zu einem vielschichtigen Thema. Aus der Praxis für die Praxis.